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LAG-Projekte

Kooperation Naklo/Ratibor (Polen)

Kooperation zwischen LAG Elbe-Elster und polnischen LEADER-Regionen

Die mit 5.000 Euro aus dem LEADER-Programm unterstützte Anbahnung für eine transnationale Kooperation wurde Ende März 2017 bewilligt. Bis Ende 2017 sondieren die LAG Elbe-Elster und die polnischen Regionen Powiat Nakielski (LK Naklo) und Ratibor (LK Ratibor) gemeinsame Ansätze für modellhafte Vorhaben zur „Dezentralen Klimaschutzvorsorge“. Schnittmengen sind

  • dezentraler Hochwasserschutz an kleinen Gewässern
  • Gewässerentwicklung mit nachhaltiger Ertüchtigung (früherer) Meliorationssysteme und naturnahem Gewässerumbau
  • Erfahrungstransfer und Entwicklung von Tools zur Planung und Umsetzung klimatisch relevanter Vorhaben in kleinen Orten und deren Integration in die kommunale Planung

Zwischen den Regionen bestehen über die Landkreise enge Kontakte. Vereinbarungen umfassen den Austausch zwischen Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Gemeinwohl. Seit vielen Jahren finden Austausche über Ländergrenzen hinweg statt. Die drei ländlichen Regionen sind geprägt durch ähnliche Siedlungsstrukturen, naturräumliche Situationen und Herausforderungen in der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung.

Ziele der Kooperation

Aufbauend auf bestehende Kontakte sollen der Austausch von Erfahrungen und Wissen zwischen öffentlichen und privaten Akteuren vertieft und modellhafte Vorhaben zur „Dezentralen Klimaschutzvorsorge“ angestoßen werden. Elbe-Elster greift dabei auf Erfahrungen einer Klimaschutzregion zurück sowie auf modellhafte Entwicklungen von Städten und Gemeinden im kommunalen Klimaschutz, dezentrale Energielösungen, die Entwicklung von Agro-Forstsystemen und die Renaturierung von Abschnitten der Kleinen Elster. Die polnischen Regionen bringen ihre Erfahrungen bei der Vorbereitung und Umsetzung von Maßnahmen des dezentralen Hochwasserschutzes, der Renaturierung kleinerer Gewässer als Zuflüsse übergreifender Hochwasserschutzmaßnahmen und bei der Schaffung von Retentionsflächen ein.

Die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen und Akteure in beiden Ländern bzw. in den drei Regionen sind unterschiedlich. Die Akteure wollen voneinander lernen, etwa zum Miteinander regionaler Akteure bei der Vorbereitung und Umsetzung kleinteiliger Maßnahmen außerhalb von Fachplanungen. Im Handlungsfeld „Ressourcen-Management“ hat die LAG Elbe-Elster in der RES Ziele formuliert, die u.a. das Herstellen eines ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalts in kommunaler Verantwortung, das Sichern und Bewirtschaften der Kulturlandschaft, das nachhaltige Entwickeln bestehender Siedlungsstrukturen oder Modelle der dezentralen Energieversorgung umfassen.

Bisherige Abstimmungen zeigen Schnittmengen zu „Dezentraler Klimaschutzvorsorge“ bei:

  • dezentraler Hochwasserschutz an kleinen Gewässern (Planung, Umsetzung, Management in Ergänzung zu übergeordneter Vorhaben; Bestimmung von Handlungsoptionen der Kommunen und sonstiger Akteure auf lokaler Ebene, wie Umbau von Infrastrukturen mit naturnahen Mitteln, Gebäude etc.)
  • Gewässerentwicklung mit nachhaltiger Ertüchtigung (früherer) Meliorationssysteme sowie naturnahem Gewässerumbau in Bezug heutiger und zukünftiger klimatischer Veränderungen, Biodiversität, Bodenschutz- und Rückhaltefunktion; naturnaher Umbau und nachhaltiges Management der Stauanlagen bei kleinteiligen Eigentumsstrukturen und divergierenden Interessenlagen (Landwirte, Kommune etc.) sowie klimatisch bedingter, veränderter Anforderungen an deren Gestaltung
  • Erfahrungstransfer und Entwicklung von Tools / Instrumenten für die Planung und Umsetzung klimatisch relevanter Vorhaben in kleinen Städten und Orten sowie deren Integration in die kommunale Planung und Steuerung der Siedlungsentwicklung

Bausteine für Phase 1 – Anbahnung

Zur Anbahnung konkreter Aktivitäten für eine Phase 2 / Umsetzung sind geplant:

  • Ermitteln relevanter Akteure aus den Regionen
  • Klären der Zuständigkeiten bei Vorbereitung und Umsetzung der Workshops
  • inhaltlich-organisatorische Vorbereitung der Workshops in Deutschland und Polen
  • bilaterale Abstimmungen zu strategischen und thematischen Fragen
  • Durchführen je eines Workshops in Deutschland und Polen zu Problemlagen, Handlungsbedarfen, Zielableitung und geplanter Ergebnisse in Phase 2
  • Fachexkursionen in Deutschland und Polen
  • trilaterale Abstimmung der Inhalte für Phase 2 (Maßnahmen, Finanzierung u.a.)
  • Vorbereiten des Kooperationsvertrages

(Foto: Schwarze Elster; Wude)